Die Kinn-lai sind ein Elbenstamm der Avari, der seit unzähligen Jahren in dem Wilden Wald in Palisor leben. Ihr Hauptversammlungsort ist Amon Yúla. Die meisten Elben dieses Stammes sind nicht, oder nur geringfügig geschult im Kampf. Schwach sind sie jedoch nicht, denn sie setzten auf sehr starke Einzelkämpfer, die eine harte Ausbildung durchlaufen, um die Kämpfe von anderen zu bestreiten. Dies ermöglicht den übrigen Elben sich den schönen Seiten des Lebens zu widmen, wie den Künsten, dem Wissen etc. Meistens sind diese Einzelkämpfer talentierte Krieger, die nur im Notfall Gruppen mit bis zu vierzig anderen Kämpfern bilden. Eine vereinigte Militärmacht der Kinn-lai gibt es seit den Kriegen in den Altvorderen Tage nicht mehr.
Wie viele Kinn-lai es gibt und wo sie sich alle aufhalten ist ungewiss. Jene, die im Wilden Wald leben, pflegen Stammesgesellschaften zu bilden, der/denen ein Stammesfürst vorsitzt. Dieser Stammesfürst kann mehrere Siedlungen unter sich haben, oder nur eine einzige. Siedlungen ohne Stammesfürsten oder strengen Hierachien haben meistens einen Ältestenrat, oder es werden per Abstimmung Entscheidungen gefällt. Zu Zeiten großer Not, oder Konfliktes, wird ein Großfürst von den Stammesfürsten bestimmt, den man Sternenfürst nennt - oder Sternenfürstin. Dieser Sternenfürst ist verpflichtet, für die Sicherheit und dem Fortbestehen der Kinn-lai zu sorgen. Ebenso ist der Sternenfürst ein wichtiges Bindeglied zwischen den einzelnen Stammesgesellschaften, denn er muss mit großer Mehrheit bestimmt werden. Mit den Jahren ist es Brauch geworden, dass der Sitz des Sternenfürsten permanent besetzt ist, um den Kontakt und die Bindung der Kinn-lai zueinander zu halten und zu stärken. Dennoch besitzt der Sternenfürst keine direkte Befehlsgewalt über die Kinn-lai. Konflikte werden traditionell im Duell ausgetragen, ganz gleich welcher Art sie sind; Kämpfe bis zum Tod sind jedoch mit einem strengen Tabu belegt. Das Töten eines anderen Elben gilt als höchst verwerflich.
Die meisten Kinn-lai folgen einen alten Glauben aus der Zeit, bevor die Sonne und der Mond aufgingen. Sie glauben, dass Eru sie aus dem Sternenstaub erschuf und sie dazu bestimmt sind, auch nur im Sternenlicht wieder zu vergehen. Daher stammt die starke Bindung zu den Sternen, die man oft in ihren Namen, oder Lebensweise bemerkt. Zwei Mal im Jahr begeht man das Sternenfest, um sich an die alten Tage zu erinnern und Erzählungen aus der friedvollen Zeit der Sterne weiterzugeben. Das Fest findet einmal im Sommer und einmal im Winter statt und geht drei volle Tage und Nächte lang.
Ein Relikt dieses Glaubens ist die Heilige Stadt Áyanvinvë, in der einst ein Stern niederging. Nach wie vor beschützt der Orden der Tempelwache diesen - für viele Kinn-lai noch immer - heiligen Ort.